21 | Reportage Erzähle uns etwas über deine Familie? Meine Eltern heißen Brigitte und Helmut. Ich habe noch eine Schwester. Sie heißt Barbara. Barbara ist mit Roman verheiratet. Wie war dein Auszug? Ich bin zuerst in die Wohngruppe 2 ein- gezogen. Dort habe ich mich aber nicht so wohl gefühlt. Dann konnte ich in eine andere Wohngruppe ziehen. Da ist es jetzt prima. Wie ist es jetzt? Besuchst du deine Familie? Am Wochenende fahre ich heim zu meinen Eltern. Was macht ihr dann zusammen? Wir besuchen Freunde und die Familie oder wir machen Ausflüge z. B. nach Neubeuern. Emmy heiratete Hans. Hast du eine Freundin? Nein. Emmy hatte Anne als wichtigen Men- schen in ihrem Leben. Gibt es Menschen, die ganz wichtig für dich sind? Das ist Monika, eine der Betreuerinnen. Die mag ich sehr gerne. Sizilien war für Emmy und Hans das Land ihrer Träume. Welches Land ist dein Traumland? Griechenland! Da war ich schon einmal mit meiner Familie in Urlaub. Das Baden im Pool war toll. Welche Träume und Wünsche hast du? Ich würde gerne noch einmal mit dem Flugzeug fliegen. Emmy lebte mit ihrem Mann bei ihrer Schwester in Rosenheim. Wie ist dein Leben hier im Emmy-Schuster-Haus? Ich fühle mich in meiner Wohngruppe sehr wohl. Es ist wirklich in Ordnung. Morgens ist das Frühstück fertig. Ich setze mich einfach hin. Was gefällt dir in der Wohngruppe? Die Leute hier sind alle sehr nett. Das gefällt mir gut! Emmy erbte viel Geld von Anne. Was würdest du mit so viel Geld machen? Mit viel Geld würde ich verreisen, zum Gardasee vielleicht. historie 21 | Reportage 1992 Fertigstellung des Emmy-Schuster- Hauses, Aventinstraße 10, mit einer Wohn- und Nutzfläche von 3.400 qm: Das Haus ermöglicht das familiäre Zusammenleben von 60 behinderten Menschen in sechs betreuten Wohn- gruppen. Es stehen verschiedene Gemeinschaftsräume, ein Mehrzweck- saal sowie ein Pavillon als Café mit Küche zur Verfügung. Die Trägerschaft übernimmt das Katholische Jugendso- zialwerk München e. V. In Nachbarschaft entsteht außerdem ein Mehrfamilienhaus mit sieben behindertengerechten Wohnungen, die zu sozialverträglichen Konditionen an Familien mit einem behinderten Fami- lienmitglied vermietet werden. 1993/94 Die Stiftung errichtet eine famili- enfreundliche Wohnanlage an der Altdorferstraße mit 12 Wohnungen und Tiefgarage. Die Mieteinahmen fließen der Stiftung zu.