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Emmy Schuster-Holzammer Stiftung

15 | Interview Private initiative – ein unschätzbarer Wert Dr. michael stöcker über den Wert privater stiftungen Emmy Schuster hat mit der Gründung ihrer Stiftung der Behindertenarbeit in der Region Rosenheim wichtige Im- pulse gegeben. Emmy Schuster wurde darüber hinaus zum Vorbild für andere Rosenheimer Bürger und Institutio- nen, eigene Stiftungen, die dem Ge- meinwohl dienen, zu gründen. Dass es in der Stadt Rosenheim heute ein sehr vielfältiges Stiftungswesen gibt, ist auch ein Verdienst von Emmy Schus- ter, meint Rosenheims Altoberbürger- meister Dr. Michael Stöcker. Herr Dr. Stöcker, wenn Sie auf die 80er Jahre in Rosenheim zurück- schauen, wie war die Behindertenar- beit in der Region damals aufgestellt? Zu dieser Zeit war dieses Thema für uns als Kommune noch Neuland. Ein wirkli- ches Problembewusstsein für die Bedürf- nisse von Menschen mit Behinderung gab es nicht. Die Gespräche über die Stif- tungsgründung haben erst offenbart, was für einen großen Bedarf an Unterstützung und Hilfe es gab. Emmy Schuster kann man ohne Zweifel als eine Wegebereiterin bezeichnen. Ihr Wunsch, eine Stiftung zu gründen, die Menschen mit Behinderung unterstützt, hat viel in Bewegung gesetzt. Die Gründung einer Stiftung – war das in Rosenheim Anfang der 80er Jahre eher ungewöhnlich? Mittlerweile haben wir in Rosenheim ein sehr vielfältiges Stiftungswesen, das be- achtlich ist für eine mittelgroße Stadt. Der Rosenheimer Stiftertag hat das sehr eindrucksvoll gezeigt. Ich denke, Emmy Schuster hat auch in dieser Hinsicht für die Region einen positiven Anstoß gege- ben. Sie hat eine Reihe von Nachahmern gefunden, die wie Emmy Schuster ihr Ver- mögen einer Stiftung zuwenden, um lang- fristig das Gemeinwesen zu unterstützen. Wie haben Sie Emmy Schuster erlebt? Ich erinnere mich noch sehr gut an das ers- te Treffen mit ihr. Obwohl sie ja schon über viele Jahre in Rosenheim lebte, hatte sie noch eine sehr enge Verbundenheit zu ihrer Geburtsstadt Nürnberg. Nachdem sie wuss- te, dass ich wie sie aus Franken stammte, war eine der ersten Fragen, die sie an mich richtete: Mögen Sie die Rosenheimer? Es machte auf mich fast den Eindruck, dass Sie mit dieser Frage nach einer Antwort suchte, warum sie die Stiftung guten Gewissens in Rosenheim und nicht in ihrer Heimatstadt Nürnberg ansiedeln konnte. Ich finde, diese Episode zeigt sehr gut, dass Emmy Schuster eine Frau mit starker Persönlichkeit war. Sie wusste genau, was sie wollte. Und dennoch hatte sie ein sehr bescheidenes Auftreten. Man spürte, dass es ihr ein Anliegen war, zu helfen. Ich glaube, das Gemeinnützige steckte einfach in ihr drin. Was schätzen Sie an der Emmy Schuster-Holzammer Stiftung? Am meisten schätze ich, dass die Stif- tung insbesondere jungen Menschen mit Behinderung unbürokratisch und sehr effektiv hilft, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als höchstdotierte Stiftung in der Stadt Rosenheim wirkt sie dort, wo die öffentliche Hand aufgrund begrenzter finanzieller Möglichkeiten keine Unter- stützung mehr leisten kann. Welchen Wert hat die Stiftung für Rosenheim? Diese Frage lässt sich wirklich einfach in einem Satz beantworten: Sie ist ein Segen für die Stadt.